Honda Doppelkupplungsgetriebe DCT

Doppelkupplungsgetriebe

10 Jahre Honda DCT

Das Doppelkupplungsgetriebe DCT von Honda geht ins zehnte Produktionsjahr. 140.000 Motorräder mit der Automatik wurden mittlerweile verkauft, die in bislang zehn Modellen eingesetzt wurde.

Als Honda das Doppelkupplungsgetriebe DCT (Dual Clutch Transmission) vor zehn Jahr einführte, waren die Zweifel in der Szene groß. Mittlerweile hat sich die Automatik für Motorräder einen großen Freundeskreis erarbeitet. Und das nicht nur im Bereich der Scooter oder als Ausstattung des Supertourers Gold Wing. Auch die Reiseenduro Africa Twin wird gerne mit DCT geordert.

Interview

Dai Arai, Chefentwickler für die Dual Clutch Transmission bei Honda, erläutert, worin in seinen Augen die Vorteile von DCT bestehen.

Q.: Wo liegt der Ursprung von DCT?

A.: Vor meiner Zeit bei Honda gab es andere Automatikgetriebe, wie das »Hondamatic«-Getriebe in den 1970er Jahren, das auf einem Drehmomentwandler basierte, oder die »Human Friendly Transmission« an Bord des DN01.
Bevor also die VFR1200F mit dem ersten DCT auf den Markt kam, gab es also schon viele Jahre lang die Idee, ein Automatikgetriebe für Motorräder herzustellen.
Der große Unterschied besteht darin, dass DCT mit viel weniger Verlusten arbeitet als die vorherigen Systeme, so dass es ein viel direkteres und sportlicheres Gefühl vermittelt.

Q.: Was war das am schwierigsten zu lösende Problem?

A.: Alles bei der Entwicklung des allerersten DCT für die VFR1200F war ein echter Kampf. Sowohl im Bereich der Hardware als auch bei der Software gab es zahlreiche Schwierigkeiten. Man muss sehen, dass dies das erste Mal war, dass bei Honda Getriebeingenieure an elektronischen Steuerungen beteiligt waren.
Es galt, ein Kurbelgehäuse entwickeln, das sowohl für DCT- als auch für Schaltgetriebemotoren verwendet werden konnte, damit wir MT- und DCT-Varianten im gleichen Rahmen realisieren konnten. Wir verwendeten also zwei Hauptwellen mit einer in der anderen, um das Gehäuse kompakt zu halten. Es war eine große Herausforderung, diesem kleinen Paket die erforderliche Festigkeit zu verleihen.
Eine weitere Herausforderung bestand darin, das Schaltgeräusch zu reduzieren. Da der Schaltmechanismus selbst derselbe ist wie bei einem herkömmlichen Getriebe, macht das DCT von den Schaltnocken her das gleiche Geräusch wie eine manuelle Schaltung. Diese Geräusche zu hören, ohne dass selbst ein Schaltvorgang vorgenommen wird, hätte für manche Fahrer irritierend sein können. Deshalb bestand eine zusätzliche große Herausforderung darin, die Schaltgeräusche im Automatikmodus zu reduzieren.
Auf der Softwareseite war die Programmierung der Schaltpläne für diese neue Art von Technologie eine echte Herausforderung. Tausende von Stunden flossen in diese Arbeit.

< Zur Übersicht

Aktuelle Ausgabe

bike & business 6/2025

bike&business-Newsletter

Mehr frische Infos und Angebote finden Sie im bike&business-Newsletter.

Jetzt registrieren