Yamaha ist zurzeit der einzige Hersteller in der MotoGP, der noch einen Reihenvierzylindermotor einsetzt. Die Konkurrenz von Aprilia, Ducati und KTM setzt hingegen auf das V4-Prinzip, bei Honda gehört diese Motorenbauart quasi zur Marken-DNA. Aprilia und Ducati haben jeweils auch Serienmodelle mit V4 im Angebot, Honda, lange Platzhirsch in diesem Bereich, bietet für den Endverbraucher aktuell nur die extrem teure und limitierte RC213V-S mit dieser Zylinderanordnung an.
Im MotoGP kommen die Hersteller am Vierzylinder-V-Motor jedoch nicht vorbei. Seine Vorteile gegenüber dem Reihenvierer sind gravierend. Durch die kompaktere Bauweise haben die Ingenieure mehr Spielraum bei der Integration ins Chassis, was zur Zentrierung der Massen genutzt werden kann. Zudem kann die Fahrzeugfront schmaler gehalten wird, was Vorteile nicht nur bei der Aerodynamik, sondern auch für die Ergonomie des Fahrerarbeitsplatzes bringt. Die kürzere Kurbelwelle ist im besten Falle weniger anfällig für Eigenschwingungen, verbesserte Laufruhe ist die Folge. Eine kurze, steifere Kurbelwelle im V4 reagiert präziser, wodurch Traktion und Dosierbarkeit des Drehmoments begünstigt werden.
